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Samstag, 30. Januar 2016

Muzungu Adventure Trip

40 Tage unterwegs, an 15 verschiedenen Orten geschlafen, sechs Wochen gefühlt die gleichen Klamotten getragen und so viele Eindrücke und Erlebnisse, dass es uns schwerfällt das alles in den folgenden Zeilen zusammenzufassen.
Nach einer frühen Weihnachtsbescherung am Abend des 11. Dezember mit einigen Geschenken und Weihnachtsplätzchen im Kerzenschein ging die Reise für uns mit dem Besuch der Ruanda- und Sumbawanga-Freiwilligen in Uganda los. Höhepunkt der Woche war für uns die Reise nach Ostuganda zu den Sipi Falls, zu der uns William begleitet hat. Die Wanderung durch die wunderschöne Natur zu den drei Wasserfällen hat sich sehr gelohnt – langweilig wurde es kein bisschen dank abenteuerlicher Leitern, über die wir klettern mussten, und der Möglichkeit von einem Felsen aus in das eiskalte Wasser zu springen, die wir tatsächlich alle mutig nutzten. Außerdem verbrachten wir zusammen zwei Nächte an unserer Schule und konnten den Anderen unser Projekt zeigen. Besonders unser Guesthouse wurde sehr gelobt: „Besser als jedes Hostel, in dem wir in den letzten Wochen geschlafen haben.“
An den Sipi Falls in Uganda
Mit dem Flug von Entebbe nach Dar es Salaam ist unsere Reisegruppe nochmal gewachsen: Um Mitternacht holten uns unsere Namibia- und Iringa-Mitfreiwilligen am Flughafen ab. Während es nachts auf der schönen Dachterrasse unseres Hostels gut auszuhalten war, kam man tagsüber in der Millionenstadt aus dem Schwitzen nicht heraus. Deswegen waren wir alle froh, als wir uns am 23. Dezember mit der Fähre auf den Weg nach Sansibar machten. Denn auch wenn es dort immer noch sehr heiß war, bietete der Indische Ozean trotz seiner Wärme immerhin eine leichte Abkühlung. Heiligabend verbrachten wir in Stonetown. Zur Feier des Tages waren wir abends auf der Dachterrasse eines Hotels Pizza essen. Abgesehen von einer Packung Spekulatius, einigen gesungenen Weihnachtsliedern und dem Besuch eines Gottesdienstes am ersten Weihnachtstag herrschte eher weniger Weihnachtsstimmung. Doch wer kann schon behaupten, am Heiligabend im Indischen Ozean geschwommen zu sein und noch dazu am Strand sein Wichtelgeschenk ausgepackt zu haben?
Am Heiligabend
Nach drei Tagen Stonetown ging es weiter in den Norden Sansibars nach Nungwi. Unsere erste Reaktion, als wir den Strand dort erreichten: Willkommen im Paradies! Glasklares, türkises Meerwasser soweit das Auge reicht, weißer Sandstrand und Palmen. Dementsprechend verbrachten wir die folgenden Tagen von morgens bis abends am Strand beim Wizard spielen, entspannen, lesen oder im Wasser und unternahmen eine Schnorcheltour zu einem Riff, wo wir so viele Fische, Korallen und Seeigel beobachten konnten, die so nah waren, dass selbst Greta ohne Brille auf ihre Kosten kam. Kurzum: Es ging uns verdammt gut. Daran konnte auch unser 12er-Zimmer im Hostel ohne Wasser und Strom nichts ändern. Und zum Glück fanden wir am Strand einige Restaurants, auf deren Gästetoilette wir an Silvester duschen konnten, sodass wir uns zumindest ansatzweise sauber statt sandig und salzig fühlten.
Der Silvesterabend verlief auf jeden Fall anders als erwartet, wird aber uns allen als einmaliges Erlebnis in Erinnerung bleiben ;) Und pünktlich nach deutscher Zeit (also um zwei Uhr tansanischer Zeit) waren wir endlich alle auf der Party, um gemeinsam anzustoßen.

Silvester am Strand
An Neujahr hieß es Abschied nehmen von Sansibar. Mit der Nachtfähre und Bus ging es nach Bagamoyo, wo unser Zwischenseminar stattfand. Hier verbrachten wir eine schöne, abwechslungsreiche Woche, in der weder intensive Gruppenarbeit, aktiver Austausch von Erfahrungen, verrückte Warm Ups („Ein Hoch, ein Tief“), neue Ideenanstöße für die zweite Hälfte unseres Freiwilligendienstes, Freizeit zum Wizardspielen und im Meer baden, gutes Essen, Zeit zum Schlafen und warmen Duschen zu kurz kam. Und selbst den abendlichen Rattenangriff überlebten wir alle – mehr oder weniger unbeschadet. Nach so einer langen, lustigen, erlebnisreichen, gemeinsamen Zeit miteinander fiel uns der Abschied von unseren Mitfreiwilligen nicht leicht. 
Beim Zwischenseminar
Doch für uns ging es direkt weiter mit dem Besuch von Claras Vater, Großeltern und Tante, die bereits als Teamerin beim Seminar dabei war. Für die kommenden Tage stand mal wieder einiges auf dem Programm: was mit Stadtprogramm in Dar es Salaam begann, nahm mit Wanderungen im idyllischen Lushoto seinen Lauf, setzte sich fort mit einem Abstecher nach Arusha und ging mit dem Flug vom Kilimanjaro-Airport (leider war es bewölkt und wir konnten den Kilimanjaro nicht sehen) zurück nach Uganda in den zweiten Teil der Zeit über. In Uganda nahmen wir nach einer Nacht an der Schule die lange Fahrt zu den Murchison Falls in Westuganda auf uns, die sich in jeder Hinsicht gelohnt hat. Neben mehrerer Reifenpannen, einer Tse Tse Fliegen- Attacke, einer Safari mit Löwen, Elefanten, Giraffen und Co und einer Bootsfahrt zu den Wasserfällen konnten wir die Tiere in unserem Camp sogar hautnah erleben: Sei es das Warzenschwein, das beinahe Claras Tasche gefressen hätte, wenn sie diese nicht mutig verteidigt hätte, das nächtliche Antreffen grasender Nilpferde direkt vor unserem Häuschen oder der Affe, der beim Frühstück der Frau am Nachbartisch das Essen aus der Hand klaute...
Einen feierlichen Abschluss nahm unsere Reise auf Roberts Hochzeit, auf der wir alle eingeladen waren. Danach hieß es am Flughafen Abschied nehmen.
Inzwischen freuten wir uns aber auch sehr darauf, nach so einer langen Zeit unterwegs wieder zur Schule zu kommen, die für uns schon zu einem zweiten Zuhause geworden ist.

Baden im kalten Wasser an den Wasserfällen in Lushoto
Der Schüppler Clan mit einem Eindringling (obwohl Greta wegen ihrer Locken immer als Familienmitglied durchging)

Auf Safari
Aussichtspunkt in Lushoto
An den Murchison Falls
Mit Pio auf Roberts und Sarahs Hochzeit